SO STELLT ENDURA DIE WORLDTOUR OUTFITS HER

Eine WorldTour taugliche Fahrradbekleidung für jede Wetterlage mit der richtigen Passform herzustellen und dabei die individuellen Sonderwünsche zu berücksichtigen, ist keine leichte Aufgabe.

Begleite uns auf eine Tour durch die Produktionshallen unserer Zentrale in Schottland und mach dir dein eigenes Bild davon, wie die Outfits des Movistar Teams und auch die für die Tour de France hergestellt werden.

Der Herstellungsprozess der Teamausrüstung beginnt bereits im Vorjahr der Tour de France. Stuart Kirk, einer der GrafikdesignerInnen bei Endura, entwirft eine große Auswahl neuer, frischer Designs und schickt sie anschließend dem Movistar Team zu. Ab diesem Zeitpunkt bleibt er stets in Kontakt mit dem Team, um auch jedes noch so kleine Feedback berücksichtigen zu können und Anpassungen auszuführen. Das gilt auch für die Sondereditionen, was bei einem Outfit für WeltmeisterInnen besonders wichtig ist.

Im November stehen die Sponsoren für die kommende Saison fest. Zu diesem Zeitpunkt findet dann auch die jährliche Anprobe in Pamplona, Spanien, statt. Dort nehmen Enduras ProduktentwicklerInnen von den fast 40 FahrerInnen Maß, um die genaue Passform der Outfits gewährleisten zu können. In der Zwischenzeit haben sowohl neue, als auch alt eingesessene FahrerInnen die Chance die über 40 verschiedenen Outfits, die sie im Laufe der Saison erhalten werden, anzuprobieren.

Wieder zurück in Schottland erstellen das Designteam und die ProduktenwicklerInnen die Schnittmuster und passen die Bekleidung entsprechend an die Wünsche der FahrerInnen an.

Sobald das finale Design dann endgültig steht wird es an die Druckerei weitergegeben und anschließend zurechtgeschnitten. Nun kann der „eigentliche Produktionsvorgang“ beginnen. Zunächst einmal wird das Design auf ein spezielles Papier gedruckt, während die farblosen Stoffpaneele auf jede einzelne Größe zugeschnitten werden.

In der Druckabteilung werden die unterschiedlichen Paneele dann per Computer arrangiert, um sie effizient und mit so wenig Papierverschwendung wie möglich zu produzieren. Als nächstes kommen die Hightech Drucker zum Einsatz. Die Stoffpaneele werden dabei linienweise gedruckt. Die fertig gedruckten Paneele werden dann von einer Papierrolle abgeschnitten und zum Trocknen gelegt.

In der Zwischenzeit wird Lycra auf dem Schneidetisch ausgerollt und ein CAD Schnittbild darauf gelegt. Dabei kann es sich um eine oder mehrere Schichten Lycra handeln. Das ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich. Mit der großen automatischen Stoffschneidemaschine wird dann jedes Paneel präzise zugeschnitten. Mit dieser Maschine wird der Stoff wesentlich schneller geschnitten und - was noch wichtiger ist - es wird viel weniger Abfall erzeugt, als mit einer herkömmlichen Handschneidemaschine. Ein Team Trikot besteht zum Beispiel aus elf Paneelen und für die passende Bibshort werden dann noch einmal zwölf weitere benötigt.

Die bunten Papierdrucke und die weißen Stoffpaneele werden dann in die Druckerpresse gegeben. Auf dieser werden die Paneele dann vorsichtig auf das bedruckte Papier gelegt, sodass sie richtig aufeinander liegen. Auf Knopfdruck erweckt die Maschine zum Leben und verleiht der Magie des Sublimationsdrucks vollen Ausdruck. Durch eine Mischung aus Druck und Hitze werden die Farben von dem Papier direkt auf den Stoff übertragen. Dreißig Sekunden später ist es dann auch schon wieder vorbei und die Stoffpaneele werden von dem Papier abgezogen. Es bedarf keiner weiteren Behandlung, damit die Farben halten und die Stoffe atmungsaktiv bleiben.

Jedes einzelne Paneel wird anschließend überprüft, um dann an die Nähabteilung im zweiten Stock weitergeleitet zu werden. Dort näht ein hochqualifiziertes Team, eines der größten Nähteams in ganz Schottland - alles einzeln zusammen.

Die Nähmaschinen, die bei Endura eingesetzt werden und von professionellen Näherinnen bedient werden, zählen zu Enduras Herzstücken; viele davon sind bereits seit der Gründung vor 25 Jahren im Einsatz, als die schottische Firma noch in den Kinderschuhen steckte und noch keine internationale Marke war. Zum Schluss werden noch Reißverschlüsse an den Paneelen der Trikots befestigt, Taschen angefertigt und Polster in die Bibshorts eingenäht, bevor das Ganze dann zu einem letzten, finalen Check an Produktionsleiterin Alison Moodie weitergeleitet wird. Letztenendes wird jedes Kleidungsstück dann ordnungsgemäß gefaltet, verpackt und mit dem Namen des jeweiligen Teammitglieds versehen.

Zu Beginn jeder Saison bekommt das Team eine große Sammelbestellung. Weitere Ausrüstung, die benötigt wird, wird dann an den Rennplan angepasst und je nach Bedarf versandt.

Pünktlich zur Tour de France hat Endura gelbe Handschuhe und Socken angefertigt. Zudem werden für ganz bestimmte FahrerInnen entsprechende Bibshorts mit gelben Bündchen erstellt. Manchmal wird die Lieferung schon im Vorfeld, manchmal müssen die Sachen auch per Kurier verschickt werden. Es gilt: Die Tour de France ist die Tour de France und die hat ihre eigenen Gesetze.

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FOOTNOTES

Translated by Laura Grönninger, Photos by Eilidh McKibbin & Sean Hardy.

Livingston, Scotland, UK

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