ANDY MCKENNA‘S LEBENSRETTUNG
Die Corona-Krise stellt uns alle auf eine harte Probe und während die einen wenigen diese neue Lebenssituation voller Tatendrang angehen, ist die große Mehrheit wohl doch im Lockdown-Blues gefangen. Manche von uns schaffen es wahrscheinlich nur schwer morgens aufzustehen, treiben sich die Zeit mit dem einen oder anderen Glas Wein beim Videochat mit Freunden rum und haben generell so einiges an Lebensfreude verloren.
Die ganze Welt ist gezwungen mit der Corona-Krise fertig zu werden. Manche von uns werden nach der Krise einfach so weiter machen wie vorher, andere werden vor großen Herausforderungen stehen.
Andy McKenna ist Teil des Endura Clans. Er ist Partner/Eigentümer des preisgekrönten Unternehmens Go-Where Scotland und ist sich deshalb der Probleme, die die Corona-Krise mit sich bringt, mehr als bewusst. McKenna ist nicht nur ein begnadeter Mountainbiker, sondern lebt seit 2007 auch mit der Krankheit Multiple Sklerose (MS). Seine Lebensphilosophie lässt sich kurz zusammenfassen: Wenn du es nicht benutzt, geht es verloren. Das gilt sowohl für den Körper als auch den Geist.
„Ich habe das Glück, dass ich ganz gut mit meiner Krankheit leben kann, dennoch bin ich auch nur ein Mensch und traurige Momente, ja sogar schlimme Tage oder Wochen, gehören manchmal einfach dazu.“
Das Fahrradfahren ist sozusagen Andy‘s Lebensrettung. Es hält die Auswirkungen der Multiplen Sklerose in Schach. Wenn er Fahrradfahren kann, ist der Tag für ihn gerettet. McKenna hat den Blick auf seine Krankheit verändert. Sein Ziel ist es, die Menschen für mehr Aktivitäten im Freien zu begeistern.
„Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen auf das Gesundheitssystem und ein besonders kritischer Punkt ist die psychische Gesundheit der Menschen. Leider ist die Selbstmordrate in die Höhe geschnellt.“
Trotz der gesundheitlichen Probleme, denen sich Andy stellen muss, fährt er jeden Tag für Dare2express, eine Wohltätigkeitsorganisation für psychische Gesundheit, Fahrrad.
„Um ganz ehrlich zu sein, bedeutet mir diese tägliche Fahrt sehr viel, raubt mir aber auch jede Kraft. Oft ist das Wetter sehr schlecht, die Tage kurz und ich muss mich sehr anstrengen, weiterzumachen, denn sonst würde mir meine Krankheit jegliche Bewegungsfreiheit rauben und das würde meine geistige Gesundheit stark beeinträchtigen.
Vielleicht bin in ein Masochist, aber ich brauche die Herausforderung jeden Tag, um mit den Problemen auf der Welt, sei es die Corona-Krise, der Brexit oder einfach nur das Wetter, fertig zu werden!“
Was das Wetter angeht, sagte der schottische Künstler Billy Connolly bekanntermaßen ja schon: ‚In Schottland gibt es nur zwei Jahreszeiten: Juni und Winter‘.
Ich hasse alle diese Wettervorhersagen, in denen es heißt, dass Regen als schlechtes Wetter gilt. Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlecht angezogene Leute. Schnapp dir einfach einen Regenmantel und los geht‘s.“
Am 5. November 2020 hat sich Andy das Ziel gesetzt, 450 Pfund zusammenzubekommen, indem er für jede Fahrt mit dem Fahrrad ein Pfund zur Unterstützung der psychischen Gesundheit spendet. Als dieser Artikel verfasst wurde, war Andy bereits an Tag 90 angelangt und seine Spendensumme auf ganze 3000 Pfund angestiegen. Er möchte so viel wie möglich spenden, damit dieses wichtige gesellschaftliche Thema nicht in Vergessenheit gerät.
„Eine Spende an Dare2express im Wert von 450 Pfund sorgt dafür, dass ein Mensch, der im überlasteten, staatlichen Gesundheitssystem keinen Platz findet, die professionelle Unterstützung bekommt, die er oder sie braucht, um wieder auf die Beine zu kommen. Diese Unterstützung könnte sogar lebensrettend sein.“
Andy McKenna fordert uns jeden Tag dazu auf, nach draußen zu gehen. Um seine Reise weiterzuverfolgen, findest du hier einen Websitelink und kannst seine neuesten Videos auf seinem Instagram Profil @stokedonms verfolgen. Hier kannst du sein Projekt unterstützen.
FOOTNOTES Words by Andy McKenna, Photos by Andy and Aneela McKenna. Scotland, UK© 2021 ENDURA